Santorini 2018
 
03. bis 10. März
 

 

*** Direkt zum neusten Bericht ***
 
Eigentlich stand Santorini nicht auf meinem Reiseplan, schließlich war ich schon mal vor siebeneinhalb Jahren hier, und die Preise sind ganz schön angestiegen .. aber Katrin wollte die Insel gern kennenlernen und buchte sich für den März ein günstiges Zimmerchen und Flug. Da konnte ich nicht nein sagen und machte gern mit. Während ich nun einige Tage vor Reisebeginn hier sitze, die ersten Worte schreibe und mich um meinen Koffer kümmere, steht für Katrin der Urlaub gerade in den Sternen. Schuld ist diesmal Kater Caesi, der eine frisch operierte Pfote hat und von der Heilung der Wunde hängt es nun ab, ob Katrin den Dicken ihrer Catsitterin anvertrauen kann oder doch zu Hause bleiben muss. Vermutlich eine Entscheidung in letzter Minute, sozusagen ... eine Spannung, die kein Mensch braucht, aber irgendwie sind meine Urlaube ja immer mit gewissen Hindernissen verbunden (man denke an den Fluglotsenstreik im Herbst 2016 und das damit verbundene Hin und Her) ... wirklich schade, wenn es für Katrin nun nicht klappt ... aber ich denke stets positiv und Caesi soll sich mal zusammenreißen!
 
Ob ich nun also allein oder zu zweit unterwegs sein werde, wird sich dann am Reisetag herausstellen!

 

Samstag, 03.03.2018
 

Nun hat es doch geklappt und wir fliegen gemeinsam nach Santorini! Ein bissl nervös war ich dann doch, da es Gipsy heute morgen nicht so gut ging, aber ich weiß sie ja in guten Händen. Und so treffen wir uns kurz nach 9 Uhr am Flughafen, geben unsere Koffer auf und nach einer Wartezeit geht es dann auch endlich los. Der Flug verläuft ruhig, in Athen haben wir nicht viel Zeit und es geht direkt weiter nach Santorini. Kaum oben, sind wir wieder unten. Ein netter Mann von der Autovermietung erwartet uns - Vertrag gibt es nicht, die Quittung bekomme ich nach der Woche, Fiat Panda ist schon etwas älter, aber er tut was er soll, nämlich fahren. Und so erreichen wir nach einem kurzen Tank- und WC-Stop das Hotel. Die Rezeption ist nicht besetzt, aber ein Telefonanruf lässt in kurzer Zeit den Wirt erscheinen - in Arbeitsklamotten, aber recht nett.
 
 
 

 
Das Zimmer ist winzig ... irgendwie hat es mit den "2 single beds" nicht geklappt, aber der Wirt meint, morgen oder übermorgen. So müssen wir dann heute mal kuscheln und uns irgendwie die Decken und das Laken teilen.
 
Wir packen nur das nötigste aus und fahren dann hinauf nach Firostefani. Zuerst gönnen wir uns einen Blick über die Caldera, dann stellen wir fest, dass alle Lokale hier oben geschlossen haben. Schade ... ich hatte mich so darauf gefreut! Also fahren wir weiter runter nach Fira, parken, laufen durch den Ort. Die Touristenshopgassen sind wie ausgestorben, aber weiter unten sind -zig Souflakigrills etc. geöffnet, ein paar Restaurants und Tavernen, einige Shops. Wir finden dann an der Hauptstraße eine kleine Taverne, die Katrin im Vorbeifahren entdeckt hat, die ...
 
 
 
... wo wir ausgezeichnet speisen - einfach und lecker, so wie wir es lieben :-)
 
 
 
Anschließend machen wir noch einen Verdauungsspaziergang durch den Ort, kaufen die ersten kleinen Souvenirs, und dann kehren wir zurück ins Hotel. Anfangs sitzen wir sogar noch auf der Terrasse, aber eine Windböe fegt uns die Weinbecher vom Tisch und wir machen es uns im Zimmer gemütlich, so gut es geht. Eine süße Katze leistet uns Gesellschaft und bewacht anschließend unser Fensterbrett.
 
 
Sonntag, 04.03.2018
 
Die Nacht war spannend - zu zweit im 140er Bett, Katrin mit Laken und Pferdedecke, ich mit dem Plumeau. Man arrangiert sich ... auch die Klimaanlage leistet da noch gute Dienste. Am Morgen dann allerdings leichter Frust, als aus der Dusche nur kaltes Wasser kommt. Mehr als Kopfwaschen ist da nicht drin!
 
Nach einem kleinen Frappe mit Flugzeugkeks machen wir uns auf den Weg zum Coffeeshop und trinken erstmal einen heißen Latte. So gestärkt fahren wir hinunter zur Ausgrabung von Akrotiri. Vor siebeneinhalb Jahren war diese nicht zugänglich und jetzt möchte ich das doch gern sehen, zumal es heute am ersten Sonntag im Monat freien Eintritt gibt. Das Wetter ist auch eher "merkwürdig", die Sonne kommt nicht richtig durch und es ist diesig, aber doch recht warm mit rund 20 Grad. Es geht ein frischer Wind am Meer und auf den Bergen. Die Ausgrabungen von Akrotiri zeigen ein ganzes Dorf aus der vorchristlichen Zeit, das durch einen Vulkanausbruch mit Bimsstein und Ascheschichten begraben wurde. So blieb zwar vieles konserviert, aber die Freilegung ist mühsam. Die gesamte Ausgrabung ist mit einer Dachkonstruktion überdacht. Beides zusammen ergibt eine wirkliche beeindruckende Anlage.
 
 
 
 
 
Nach dem Rundgang fahren bzw. laufen wir noch zum Red Beach und dann geht es weiter mit einem Abstecher zum Leuchtturm in den Ort Akrotiri.
 

 
Leider hat auch in Akrotiri keine Taverne geöffnet, so bleibt es bei einem Rundgang durchs Dorf und Besichtigung des Kastells.
 
 
 

 
Da uns ein Hüngerchen zwickt, beschließen wir, nach Pyrgos zu fahren. Und richtig, die Taverne Kallisti am Dorfplatz hat geöffnet und wir lassen es uns schmecken. Zur Verdauung steht dann ein Rundgang durchs Dorf auf dem Programm.
 
 
 
 
 
Das Dorf ist wirklich hübsch und natürlich finden die Catladies auch wieder eine Futterstelle vor einem kleinen Souvenirladen. Wir kommen mit der netten Griechin ins Gespräch und lassen am Ende ein paar Euros für Katzenfutter da. Ganz oben im Ort im alten Kastroviertel entdecken wir in einer Kirche noch eine kleine Ausstellung, auch diese ist heute kostenlos zu besichtigten. Dann geht es langsam wieder hinunter zur Straße.
 
 
 
Auf dem Rückweg halten wir noch bei Santo Wines an und genehmigen uns eine kleine Weinprobe. Das Lokal ist nicht sonderlich schön, sondern modern
und zweckmäßig, von Atmosphäre schon mal gar nicht zu reden, aber es gibt viele leckere Weine zu probieren!
 
 
 
Das Wetter wird heute leider den ganzen Tag nicht richtig klar und auch später lässt sich der Sonnenuntergang nur erahnen. Nach einem recht kurzen Aufenthalt im Zimmer - leider immer noch kein warmes Wasser und nun streikt auch die Klimaanlage - fahren wir nach Fira zum Abendessen. Vorher kaufen wir in einem kleinen Tante-Emma-Laden (oder eher: Tante Eleni) noch ein paar Kleinigkeiten ein und genehmigen uns einen Rakomelo in der Bar, die aber schon bald schließt jetzt in der "Nicht"-Saison.
 
 
 
Anschließend gehen wir wieder in die Taverne von gestern, da sich in der Stadt nicht wirklich viel anbietet. Es ist wieder sehr lecker und wir bekommen unseren Wein quasi schon ungefragt serviert :-) Den weiteren Abend verbringen wir auf der Terrasse. Mit Jacke und/oder Decke geht das prima, ein paar Esel und Hunde tönen durch die Nacht ... Nun haben wir zwar warmes Wasser und eine zweite Decke bekommen (ich hatte den Wirt angesmst), aber die Klimaanlage, die ja auch heizen kann, geht immer noch nicht. Morgen früh werden wir dann die Wirtin kennenlernen und hoffentlich in ein Zweibettzimmer umsiedeln können. Schaun mer mal. Auch scheint sich der Dunst verzogen zu haben und einzelne Sterne und der Mond sind mit Wolken zu sehen.
 
 
Montag, 05.03.2018
 
Der Morgen beginnt sonnig, blauer Himmel zeigt sich. Der Wirt ist da und erklärt uns, dass wir in die Nr. 4 nebenan wechseln können, ich gucke es mir aber erstmal an, aber alles gut: Geräumiger, zwei einzelne Betten, etwas mehr Platz für die Koffer. Dafür ist das Bad enger, aber damit können wir leben. Wir fahren erstmal für ein Frühstück in die Bakery Milopetra und genießen Teilchen und einen Frappé. Dann nutzen wir das schöne Wetter für einen kurzen Gang durch Firostefani oben am Kraterrand, der Ort meines ersten Aufenthaltes hier auf Santorini. Hier oben ist wirklich ALLES zu und verrammelt. Aber die Sicht ist trotzdem zauberhaft vom Kraterrand aus. Leider kommen "von links" schon wieder Wolken auf und es wird dann wieder dunstig. Später erfahren wir, dass es sich um Saharastaub handelt!
 
 
 
 
 
Wir fahren ins Hotel und können direkt ins Nebenzimmer ziehen, ruckzuck haben wir uns eingerichtet. Zwar muckert anfangs die Klimaanlage, nachmittags kann ich aber eine neue Fernbedienung bekommen und dann funktioniert sie doch.
 
Unser heutiges Ziel ist Oia. Die Strecke an sich ist ja schon schön zu fahren, entlang der Berge mit Blick auf die abfallende Insel. Ein Baustellenumweg zwingt uns dann noch eine ganze Strecke landeinwärts und so erreichen wir Oia dann von hinten. Wir parken auf einem Platz in der Nähe der Platia, und schnell stellen wir fest: Oia ist fest in der Hand von Bauarbeitern und Handwerkern. Kaum eine Gasse, wo nicht alle paar Meter gestemmt, gebohrt, gehämmert, gemauert oder gemalert wird. Überall hängt Baulärm und -staub in der Luft. Am Rand der Caldera weht ein sehr frischer Wind und wir verschwinden schnell in die Gasse in Richtung der der Mühlen am Dorfende. Nur wenige Geschäfte haben geöffnet, dafür kommen uns immer wieder Maultiere und Esel mit Baumaterial oder -schutt entgegen. Sie sind aber moderat beladen und laufen ohne weitere Führung dem Leittier hinterher. Es ist die einzige Möglichkeit, hier in die engen und steilen Gassen Material zu transportieren, denn die vielen Stufen machen auch Handkarren unmöglich.
 
 
 
 
 
 
 
   
 
So erreichen wir bald das Ende des Ortes und sehen die Mühlen vor uns, finden auch in den Gassen ein geöffnetes Café für einen Frappé bzw. Lemonada. Von dort aus führt uns die Runde weiter zum alten Kastell, das eher eine Aussichtsplattform ist. Hier pfeift der Wind ebenfalls recht ordentlich und es ist leider wirklich recht dunstig. Aber wir sind ja noch ein paar Tage länger hier und hoffen mal, dass es wieder besser wird.
 
 
 
  Ammoudi
  
Nach einer kleinen Runde erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt und kehren dann zum Mittagessen in der Taverne Blue Sky ein, wo wir inmitten einiger Asiaten ein gutes und nicht zu teures Mittagessen einnehmen. Anschließend fahren wir noch hinunter zum kleinen Hafen Ammoudi, auch hier sind lediglich Handwerker zu Gange. Der stürmische Wind peitscht die Brandung an die Kaimauer. Ein einzelnes kleines Bötchen trotzt dem Wellen, ein weiteres scheint schon länger untergegangen zu sein und nur ein Stückchen Kiel schaut heraus. Trotz Sturm ein beeindruckender Ort mit Blick hoch nach Oia und übers Meer.
 
 
 
Von dort aus fahren wir dann wieder Richtung Heimat, jedoch bin ich noch auf der Suche nach einer Mehrfachsteckdose, finde diese in einem kleinen Multimedia-Shop und dieser liegt, welch dummer Zufall, direkt neben einer leckeren Eisdiele .... Es ist ja nicht kalt, nur windig, also gönnen wir uns ein leckeres Schälchen Eis. Es gibt Fistiki und das ist nicht mal schlecht.
 
Nachmittags halten wir ein bissl Siesta im Zimmer, ehe es zum Abendessen losgeht. Wir wollen heute mal einem Tipp von Eva nachgehen und fahren nach Fira hinein. "Mamas House" finden wir auf Anhieb und werden nett empfangen und bewirtet. Das Lokal ist einfach, fast etwas zu hell und daher knapp vor ungemütlich, aber das Essen und der Service sind sehr gut. Vorweg nehmen wir Fava, dann Moussaka und Chicken Souvlaki. Zum Verdauen bestelle ich mir einen Raki, den ich sogar spendiert bekomme (den Grund habe ich nicht ganz verstanden, aber geschmeckt hat er trotzdem!). Die Mama wacht als resolute Chefin über den Betrieb, unterhält sich mit den Gästen und knufft junge Touristen schon mal an, wenn sie sich nicht ordentlich von Mama verabschieden :-)
 

 
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang hoch zum Kraterrand, bummeln durch einige wenige geöffnete Geschäfte, dann treibt es uns irgendwann doch heimwärts. So schön ist das Wetter nicht und auf noch einen Barbesuch haben wir keine Lust mehr. Lieber im Zimmer die Klimaanlage laufen lassen und heizen :-) Die frische Luft hat auch müde gemacht und heute können wir ja bequem schlafen, ohne uns gegenseitig zu treten oder gar zu kuscheln *hihihi*.

 
Dienstag, 06.03.2018
 
Heute Morgen hat sich der Saharasand endlich verzogen und die Sonne kommt hervor. Aber es ist windig ... Der Plan ist eigentlich, heute nach Old Thira zu fahren. Erst einmal heißt es aufstehen. Katrin erfährt die Gunst einer heißen Dusche, bei mir ist das Wasser dann schon wieder kalt. Also nur Haare waschen. Zum Frühstück fahren wir wieder in die Bakery Milopetra und essen leckere Teilchen und dazu einen Kaffee, so fängt der Tag schon besser an. Weiter geht es dann nach Kamari. Wir fahren zuerst einmal durch den Ort hinunter ans Meer, der Strand hier ist schwarz (das Lavagestein) und die Brandung recht heftig. Ab und zu schafft es die Sonne durch die Wolken.
 
 
 
Dann steuern wir die geniale Serpentinenstraße nach Old Thira an. Es geht zügig bergauf und die Sicht hinunter ist einzigartig. Oben angekommen, haut es uns fast von den Beinen, der Wind fegt mit Sturmesstärke über den Sattel, auf dem der Parkplatz liegt, besonders wenn man sich Richtung Perissa bewegt. Unseren Plan, hinauf zu den Ruinen der alten Stadt Thira laufen, verwerfen wir. Das macht wenig Sinn und Spaß.
 
 
 

 
Wieder unten angekommen, entschließen wir uns, statt einer geschichtlichen Exkursion das Weinmuseum zu besuchen. Dieses liegt garantiert windgeschützt in einem unterirdischen Gangsystem, ca. 400 m lang und 8 m tief unter der Erde. Hier erwartet uns ein absolut sehenswertes Museum mit vielen Exponaten rund um die Weinherstellung der letzten Jahrhunderte auf Santorini, oft dargestellt in sehr anschaulichen Schaubildern mit Puppen und Wandbildern. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
An den wirklich interessanten und sehenswerten Rundgang schließt sich dann eine kleine Weinprobe an. Vier Weine - ein Weißer, ein Roter und zwei sehr leckere Dessertweine - werden uns vorgestellt - und ja, die Dessertweine erstehen wir dann auch im dazugehörigen Shop.
 
Anschließend fahren wir weiter. Eigentlich hatte ich mir eine Taverne in Exo Gonia ausgeguckt, aber ich bin nicht wirklich erstaunt, als wir diese verschlossen vorfinden. So fahren wir weiter nach Pyrgos zu der uns schon bekannten Wirtin und essen dort eine Kleinigkeit. Da das Wetter gerade richtig schön ist, laufen wir hier noch einmal in den Ort, auch, weil wir bei der "Katzenfrau" vorbei gucken möchten, leider ist dieser kleine Laden heute aber geschlossen. Nur die Katzen sind da ...
 
 
 
 
 
Da auf Santorini ja alles recht nah beieinander liegt, fahren wir von Pyrgos aus hinauf auf den Profitis Ilias. Hier gibt es ein Kloster und eine wundervolle Aussicht über den Rest der Insel, hier: Richtung Fira, Firostefani, Oia links am Ende der Insel.
 
 
 
Dann fahren wir hinunter nach Emborio. Dort finden wir ein nettes Café an der Hauptstraße für einen Frappé und wichtiger, Toilettengang ... das ist so ein so ein süßes Café, zur Toilette geht man quasi durch Theke und Küche hindurch und die Toilette selber ist Lagerraum für alles mögliche. Der Opi vorn feudelt nach und nach seine übrigens sehr bequemen Polsterstühle ab und nebenbei läuft der Fernseher mit griechischen Serien. So gestärkt starten wir zur Besichtigung von Emborio. Schon bald stelle ich fest, dass ich damals (2010) das Kastroviertel gar nicht gefunden und gesehen habe! Wir sind schwer begeistert von dem süßen Ort. Hier leben möchten wir auf Grund der nicht einfachen Zugänglichkeiten aber nicht ...
 
   
 
   
 

 
 
 
Irgendwann erreichen wir wieder glücklich unser Auto und fahren hinunter nach Perissa. Wider Erwarten sind hier sogar im hinteren Teil des Ortes einige Tavernen geöffnet und wir gönnen uns ein Glas Wein mit Blick aufs Meer. Die Weiterfahrt führt uns an verwaisten Tavernen und Hotelanlagen vorbei, der Strand ist bis auf wenige Spaziergänger und Hunde menschenleer.
 
In Vlychada erleben wir noch den Hauch eines Sonnenunterganges ...
 

 
... aber leider hat keine der dortigen Tavernen geöffnet und so fahren wir weiter nach Fira. Angesichts der doch schon späteren Stunde fahren wir direkt in die Stadt zum Essen, laufen hinauf zum Kraterrand, wo wir noch eine faszinierende Abendstimmung erleben und dann im Restaurant Naoussa speisen.
 
 
 

 
Nach diesem langen Tag verbringen wir noch eine schöne Stunde auf unserer Terrasse, in der windgeschützten Ecke und mit Decken auf der Steinbank lässt es sich noch aushalten. So geht ein ereignisreicher und interessanter Tag zu Ende.

 
Mittwoch, 07.03.2018
 
Nach dem gestern doch recht schönen Tag - von der Sicht her gesehen - ist heute der Himmel wieder diesig und die Sonne tut sich schwer mit dem Durchkämpfen, wieder verschleiert Saharasand das Himmelsblau. Am Morgen geht es jedoch noch und wir fahren hinauf nach Firostefani und wollen den Kraterrandweg entlang laufen. Auch hier oben herrscht rege Bautätigkeit, einige Lastenesel warten auf ihren Einsatz. Restaurants, Shops und Hotels sind jedoch verschlossen und oft auch die Deko noch winterfest verpackt.
 
 
 
 
 
Eigentlich lautet der Plan, mit der Seilbahn zum alten Hafen hinunter zu fahren. Diese soll auch im Winterhalbjahr in Betrieb sein. Doch der Wind, der hier pfeift, macht klar, dass da nichts fährt, und tatsächlich ist die Seilbahnstation verschlossen. So laufen wir weiter durch den Ort durch kleine Gassen, kommen an alten Kirchen und kleinen blühenden Wiesen vorbei. Handwerker sind zu gange, Lieferwagen schlängeln sich in enge Durchfahrten. Vor vielen Geschäften stehen Kartons mit Warenlieferungen. Die Vorbereitungen für die Saison laufen auf Hochtouren.
 
 
 
Schließlich erreichen wir wieder Firostefani. Und auch oder gerade weil es so anders ist, ist es schön, die wenigen Touristen verlaufen sich schnell.
 
Uns (oder doch eher Katrin ;-) ) gelüstet es nach einem Kaffee und wir fahren weiter zu "unserer" netten Bakery Milopetra. Heute trinken wir einen Cappuchino Freddo. Der ist ja mal lecker. Derart gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Megalochori. Unsere Wirtin, die wir nun auch endlich kennengelernt haben, hatte uns gesagt, dass dort eine Taverne geöffnet hat und das wollen wir "überprüfen". Außerdem habe ich Megalochori als netten kleinen Ort in Erinnerung - und ja, diese trügt mich nicht! Wir parken auf den Platz vorm Ort und laufen durch die Gasse hinunter, zweigen in eine enge Fussgasse ein, treffen einen netten Hund auf einem Dach und bewundern die strahlend weiße Kirche.
 
 


   
 
 
 
Am Dorfplatz hat dann tatsächlich die Taverne geöffnet und wir können draußen sitzen und das Dorfleben beobachten, das überwiegend aus vorbeifahrenden Auto oder Lieferanten für die Taverne besteht. Auch die Polizei kommt vorbei und auf dem kleinen begrünten Platz gegenüber treffen sie die Dorfkatzen und haben in ihrem Rondell wohl ihre "öffentliche Toilette". Bald leisten uns aber zwei am Tisch Gesellschaft.
 
 
 
Das Essen ist lecker, aber die Portionen sind nicht gerade üppig und dafür eher teuer. Aber man sitzt nett und der Wirt spricht gut Deutsch, und auch die Toilette ist okay. Nach dem Essen bummeln wir zurück über die Dorfgasse, ein Pickup versperrt den Weg, hier wird gerade Baumaterial ausgeladen. Wir können uns hindurch schlängeln, dahinter warten geduldig zwei junge Frauen in einem Smart und wie wir das Auto passieren, bekommen wir jede eine Erdbeere angeboten. Das ist doch echte griechische Gastfreundschaft :-)
 
Auf der Weiterfahrt nach Emborio halten wir an zwei Keramikwerkstätten. Es gibt ja sooo schöne Sachen zu kaufen, aber wie in aller Welt soll man die im Koffer nach Hause bringen?
So wandern dann nur zwei Kleinigkeiten in der Tüte ...
 

 
 

 
Wir hingegen fahren weiter nach Emborio, wo wir zuerst im Kafenion ein Eis essen (Kaffee hatten wir neben der Töpferei schon) und dann weiter zu den alten Mühlen hochfahren. Diese sind in den letzten Jahren gut restauriert worden und nur noch zwei sind Ruinen. Leider ist die Sicht immer noch so saharastaubig-dunstig, Emborio lässt sich jedoch erkennen, und wir brechen den Heimweg an.
 
 
 
So ganz ohne Abstecher geht es dann aber doch nicht und wir fahren noch hinunter zum Fährhafen Athinós. Zu meiner Freude nähert sich gerade die Blue Star Delos und als wir unten geparkt haben, legt sie gerade an. Fasziniert beobachten wir das Ausladen. Nach den Fussgängern kommen die ersten Autos und Busse, später Motorräder, dann einige LKWs, später setzen LKW-Zugmaschinen rückwärts an Bord und holen Auflieger raus. Meist sind diese mit Baumaterial beladen, soweit man das erkennen kann. Übergangslos geht dann das Beladen los und nach einer knappen halben Stunde legt die Delos schon wieder ab mit dem Ziel Naxos - Paros - Piräus. Über die Serpentinen schiebt sich eine Fahrzeugschlange bergaufwärts.
 
 
 
 
 
 
 
Wenig später fahren auch wir wieder hinauf und dann nach Hause, einen kurzen Stop machen wir noch im "me Raki" auf ein Glas Wein. Im Hotel erwartet uns auf der Terrasse ein netter Hund. Später fahren wir zum Essen wieder ins Tsiouradiko, wo wir lecker essen. Den weiteren späteren Abend verbringen wir dann im Zimmer.
  

Donnerstag, 08.03.2018
 
Heute Morgen sieht es richtig gut aus am Himmel - blau und erstmal kein Wölkchen. Auch schläft der Wind noch ... aber als wir zu unserer Bakery fahren, bläst es doch schon wieder. Spontan entschließen wir uns zu einem Besuch im Folkloremuseum in unserer Nachbarschaft. Es ist tatsächlich geöffnet und eine nette junge Frau empfängt uns. Nachdem wir den Eintritt in Höhe von 3 Euro gezahlt haben, bekommen wir eine exklusive Führung. Ein Teil des Museums ist ein ehemaliges Wohnhaus, dessen Räumlichkeiten höhlenartig in den Berg gebaut sind. Je nach Größe der Familie wurden die Räume einfach in den Berg hinein gegraben und erweitert. Stieß man auf eine harte Lavaschicht, wich man seitlich aus. So entstanden Wohnräume, Werkstätten, Vorratsräume und Weinkeller.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In der Nachbarschaft treffen wir auf Esel und lustige Hunde :-)
 
 
 
Dann ist es an der Zeit, so langsam ans Mittagessen zu denken. Wir wollen gern noch einmal nach Perissa in die Taverne am Meer. Irgenwas Fischiges soll es sein. Unterwegs landen wir bei zwei Straßen in Baustellen und müssen umkehren (Frühjahr = Bauzeit). Weiter pfeift der Wind, dass man Angst haben könnte, von der Klippe geweht zu werden! In der Caldera sind reichlich Schaumkronen zu sehen. In Perissa hält sich der Seegang in Grenzen, aber an Draußensitzen ist nicht zu denken. Fisch wird es nun nicht, aber ein Risotto und eine Greek Pizza jeweils mit Meeresfrüchten schmecken uns lecker! Anschließend drehen wir eine Runde durch den kleinen Ort, der diese Bezeichnung kaum verdient.
 
 
 
Weiter geht wie neulich schon am Meer entlang an geschlossenen Lokalen und Hotelanlagen in Richtung Vlychada. Aber heute steigen wir mal aus und genießen die steife Brise am Meer.
 
 
 
In Vlychada ist der Seegang dann so heftig, dass man am besten im Auto bleibt, nur für ein paar Fotos verlassen wir selbiges.
 
 
 
Von hier aus geht es weiter nach Pyrgos, die nette Taverne ruft uns auf einen Kaffee! Vorher schaun wir noch, ob der kleine Laden mit den Katzen offen hat, aber Fehlanzeige. So bleibt es beim Frappe und Joghurt in der Taverne Kallisti.
 
 
 
Anschließend gelüstet es uns noch nach einer Weinprobe. Mit einem kleinen Schlenker liegt die Boutari-Winery auf dem Weg und wir trotzen dem Sturm und kehren dort ein. Die Dachkonstruktion im Gastraum ächzt bei jeder Böe ... ein bissl unheimlich ist das schon. Wir können uns direkt einer kleinen Führung mit drei weiteren Gästen anschließen und die junge Griechin erklärt uns auf dem Feld die spezielle Art des Weinanbaus auf Santorini, wo die Reben in Kränzen geflochten auf dem Boden liegen. Im Weinkeller lagern zahlreiche Fässer, jedoch ist alles sehr modern und nicht vergleichbar mit den Räumlichkeiten, die wir im Museum gesehen haben. Anschließend bekommen wir vier Weine vorgestellt, vom trockenen Weißen über einen Roten bis hin zum Dessertwein.
 
Nach dieser Weinprobe machen wir ein bissl Siesta im Zimmer, dann möchte ich gern nach Oia in der Hoffnung, einen Sonnenuntergang zu erleben. Leider ist der Himmel dann doch leicht verhangen und es stürmt immer noch, aber wir laufen trotzdem in Oia zum kleinen Kafenion am Ende des Ortes und zusammen mit einigen anderen genießen wir die Stimmung am Ende des Tages. Das Glas Wein hier im Café kostet zwar 6 Euro, aber das kann man sich ja mal gönnen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nach diesem schönen Tagesabschluss in Oia beschließen wir, mit dem Essen keine Experimente zu machen, und fahren zu unserer kleinen Taverne in Fira. Hier haben wir einen leckeren Mix aus Fava, Small Fishes, Kartoffelecken und Feta mit Honig und Sesam. Dazu der obligatorische Wein und als Abschluss genehmigen wir uns noch einen Tsipouro, den die Wirtin spendiert, ebenso wie das letzte Viertel Wein und einen Grießkuchen. Wir kugeln uns fast nach Hause! Katrin holt noch Würstchen, die sie wie gestern dem armen Hund zuwirft, der unterhalb unseres Hotel an der Kette leben muss. So hat er doch mal einen kleinen erfreulichen Moment in seinem langweiligen Tag.
 
Ein bissl Internet gucken und hier schreiben und schon in der Abend wieder rum und ein schöner Tag liegt hinter uns und der letzte Tag vor uns ...
 
 
Freitag, 09.03.2018
 
Nun ist er angebrochen, der letzte Urlaubstag, und er beginnt mit einem tollen Sonnenaufgang!
Nach dem Aufstehen fahren wir dann wieder in unsere Stamm-Bakery zum Kaffee. Die Barista habe ich nun nicht fotografiert, aber in der Theke dahinten gibt es leckere Teilchen!
 
 
 
So richtig haben wir für den Tag noch keinen Plan, ich würde gern noch mal runter an den Strand. So fahren wir hinunter nach Monolithos und laufen ein bissl am Strand entlang. Ich sammle ein paar Kleinigkeiten auf: Treibholzstöckchen, Schwimmer von Fischernetzen, Steine. Dann fahren wir weiter nach Kamari. In einem Café verweilen wir auf einen Frappé, dann treibt es mich einfach aus autofahr-genießerischen Gründen noch einmal die Straße nach Alt Thira hoch. Und wie wir dann oben sind und es quasi windstill ist
, entschließen wir uns, hinauf zu den Ausgrabungen zu wandern. Es kostet derzeit gerade 2 Euro, da haben wir nichts zu verlieren, denn eigentlich ist das nix für meine Knie. Dann hat mich aber doch der Ehrgeiz gepackt und wir klettern langsam, aber stetig die Stufen hinauf. Zwischendurch geht es auch mal fast eben und dann noch zwei Kehren und wir stehen vor den Resten der alten Stadt Thira. Es ist - kurz gesagt - einfach nur beeindruckend.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Blick auf Perissa
 
 
 

 
Nach dieser Exkursion haben wir uns etwas Schönes verdient und fahren von Kamari weiter Richtung Exo Gonia und folgen einer weiteren Empfehlung zur einer Ausstellung "Art Space". Eigentlich hatte ich wieder gedacht, dass diese geschlossen ist, aber wir haben Glück, ein asiatisches Pärchen ist dort und Antonios, der Chef, will gerade mit einer Führung starten. Wir können uns anschließen und gelangen so in die Höhlen der Winery, in der heute teilweise eine Kunstausstellung untergebracht ist. Das ganze ist sehr beeindruckend und auch wenn unser Gastgeber ein schwer verständliches Englisch spricht, bekommen wir genug mit. Die Asiaten verabschieden sich bald, wir beide gucken uns aber noch die moderne Weinkellerei an und lassen uns einige Weine zum Probieren vorstellen.
 
 
 
 
 

 
Für ein verspätetes Mittagessen fahren wir dann noch nach Pyrgos zu unserer netten Wirtin. Hier ist heute etwas mehr los, aber es schmeckt wie immer sehr gut. Gemächlich geht es dann nach Hause, wo uns der zu packende Koffer erwartet. Seufz. Irgendwie hat sich doch wieder so einiges angesammelt, und die heute gefundenden Stücke vom Strand sind da das wenigste ;-)
 

 
Vor dem Abendessen fahren wir noch kurz hinauf nach Firostefani, die Sonne ist zwar schon weg, aber das letzte Tageslicht zaubert noch einmal diese ganz besondere Atmosphäre. Ein paar Fotos zum Abschied ....
 
 
 

 
Dann fahren wir zum letzten Abendessen ins Tsipouradiko. Es ist wie immer lecker und dann packen auch noch Musiker ihre Instrumete aus, aber leider können wir nicht bleiben, morgen klingelt der Wecker um 4 Uhr! So nehmen wir Abschied und dann geht es zurück und bald ins Bett.
 
 
Samstag, 10.03.2018
 
Um vier Uhr klingelt erbarmungslos der Wecker! Die letzten Sachen wandern in den Koffer. An Nahrungsaufnahme ist bei mir noch nicht zu denken, so nehmen wir unseren Fertigkaffee und restlichen Kuchen mit zum Flughafen. Die Fahrt dauert gerade mal 10-15 Minuten durch menschenleere Straßen. Am Airport sind wir aber nicht die ersten und bald startet er Check-In. Wir haben unsere Plätze ja schon ausgewählt, müssen aber noch das Gepäck aufgeben und auch die Bordkarten erhalten. Außerdem haben wir Plätze im vorderen Bereich reserviert, die kostenpflichtig sind, dafür aber mehr Beinfreiheit haben und wie wir später entzückt feststellen, der Mittelplatz bleibt auch frei. Vorher gebe ich aber noch das Auto ab und dann warten wir noch eine Weile und irgendwann geht es los - pünktlich, während am Horizont so langsam die Sonne aufgeht. Vom Start weg sehe ich die Insel unter mit liegen und schieße noch einige schöne Abschliedsfotos.
 

Blick auf Fira, im Hintergrund Thirasia. Zweites Foto, "H" - dort ist unser Hotel (unten links).
 

 
 
 
 

Milos und Kimolos ... weiterhin Poros, Methana und Agistri ... und natürlich Aegina!
 
 
 

 
Das Umsteigen in Athen verläuft problemlos und nach der kuschligen Enge in der kleinen Dash haben wir nun im A321 reichlich Platz, es ist wirklich sehr angenehm und das Geld investiere ich doch gern.
 
Zum Frühstück gibt es eine Käsetasche, ich bin angenehm überrascht, dass diese so lecker ist, danach noch ein Brötchen mit Marmelade, den Joghurt mit Honig lasse ich zurückgehen, mehr geht erstmal nicht. Der Flug verläuft ansonsten ruhig und ereignislos und so erreichen wir Berlin, wo das Wetter nicht ganz so schön ist, aber wenigstens auch nicht mehr so kalt wie noch letzte Woche. Dank unserer vorderen Sitzposition sind wir schnell durch die immer noch stattfindenden Passkontrollen (die Ausweise werden sehr genau gecheckt und bei fremdländischen Exemplaren kommt schon mal die Lupe zum Einsatz), dann kommen die Koffer und auf geht es zu unseren Vierbeinern nach Hause!
 
 
 
 
 

Da geht nun wieder ein Griechenlandurlaub zu Ende, wie immer war es schön und hat Spaß gemacht, Land und Leute im März zu erleben, aber für Santorini gilt für mich nun, dass es vermutlich kein Wiedersehen geben wird (höchstens als Absprung auf andere Inseln). Die Landschaft ist traumhaft, aber die Infrastruktur zu 90% auf Touristen eingerichtet und wenn keine da sind, dann ist straßenweise alles geschlossen. An allen Ecken wird gebaut (neu und renoviert), immer mehr wollen ein Stück vom Touristenkuchen abhaben. Zum Glück haben wir unsere kleinen, gemütlichen und authentischen Lokale gefunden, wo wir gern immer wieder eingekehrt sind. Und die geöffneten Shops und Museen haben sich über Besucher gefreut und die Leute waren immer zu einem Schwatz bereit.
 
Für mich gilt jedoch: Auf zu neuen Ufern und Inseln!
 
Sylvia Rottmann
10.03.2018