Amorgos und Naxos - Mai 2018
 

*** Direkt zum neusten Bericht ***
 
Nachdem es mir letztes Jahr so gut auf Naxos gefallen hatte, lag der Gedanke an eine Wiederholung nah. Damit es aber nicht zu langweilig wird, suchte ich mir eine weitere Insel dazu und fand durch Empfehlungen und Fotos im Internet Amorgos als geeignet. Schnell waren die Unterkünfte gebucht (auf Naxos wieder bei Rena in der Pension Sofi und auf Amorgos in der gleichnamigen Pension). Auch eine passable Fährverbindung am gleichen Abend von Naxos nach Amorgos fand ich, so dass nun nur noch zu hoffen bleibt, dass die Fährleute nicht streiken. Immerhin ist ein Streik für den 1. Mai angesagt! In diesem Fall würde aber Plan B zum Zuge kommen und das Zimmer in der "Sofi" wäre auch frei für mich. Aber lassen wir uns überraschen - bisher hat es bei mir ja noch immer ganz gut geklappt.

Tipp: Öffne die Fotos in einem neuen Fenster (Rechte Maustaste usw.), dann werden sie etwas größer angezeigt!
 

Freitag
, 04.05.2018
 

Um 9:15 Uhr kommt mein Taxi, ein kurzer Abschied von meinen Fellnasen. Schnell bin ich in Tegel und da Aegean Air diesmal sogar ein Baggage-drop-off für bereits eingecheckte Passagiere geöffnet hat, bin ich keine 5 Minuten später den Koffer los - die Check-in-Schlange windet sich schon wieder lang durch die Halle. Auch in der Security ist noch nicht viel los und alles geht ganz entspannt. Ganz pünktlich und ansonsten auch ereignislos verläuft der Flug nach Athen. Dort habe ich reichlich Zeit für einen kleinen Bummel durch den Duty free, einen ersten Frappé und dank tablet funktioniert auch das Airport-Wifi. So vergeht die Zeit am Boden paradoxerweise wie im Fluge und ein übersichtliches Häuflein Passagiere versammelt sich am Schalter B25 zur Weiterreise nach Naxos. Auch diese kleine Maschine ist pünktlich und obwohl die Sicht recht diesig ist, ist der Anflug auf Naxos wunderschön.
 
 
 
Ich entdecke eine Blue Star, die von Naxos kommend durchs Meer pflügt und denke mir, das ist ja prima, dann ist bestimmt Thodoris am Flughafen. Und richtig! Die Begrüßung ist herzlich und wir müssen noch eine Weile auf die Koffer warten.
 
Empfangskatze am Flughafen :-)
 
Beim ZAS-Reisebüro legen wir einen kurzen Stopp ein, damit ich mir mein Ticket kaufen kann, dann geht es kurz in die Pension, wo Rena und der Vater mich schon erwarten. Ich packe mein Gepäck so um, dass ich nur mit dem Rucksack nach Amorgos reise.
 

Dann mache ich einen kurzen Gepäckmarsch hinunter zum Hafen. Da es zum Essen und für meine Verabredung mit Marion noch zu früh ist, schaue ich bei Vaggelis, dem Schuhverkäufer, vorbei. Er hat grad das Händi am Ohr, erkennt mich aber und winkt und teilt mir mit, dass er Marion in der Leitung hat. Na das passt ja :-) Wir plaudern noch eine Runde, er zeigt mir seine aktuellen Pflegekinder (einer sitzt grad unterm Verkaufstresen) und verabreden uns für nächste Woche. Dann wandere ich zum Restaurant Irinis und warte auf Marion. Ein Weinchen und Käsebällchen müssen schon mal sein, sonst verhungere ich noch. Später teilen wir uns Calamari und den leckeren Kartoffelsalat und haben einen netten Plauderabend. Glück gehabt, denn Marions Taverne eröffnet morgen ihren Betrieb.
 
Gegen halb elf machen wir uns auf zur Mole. Eigentlich müsste die "BS Paros" so langsam um die Ecke kommen, aber nichts tut sich ... da Marion die Jungs am Hafen kennt, geht sie mal fragen. Beruhigend: Das Schiff ist unterwegs. Am Ende haben wir eine knappe Stunde Verspätung.
 
  
 
Ich habe mir einen dieser numerierten Sessel reserviert und Glück: Reihe 1 und ich kann mich lümmeln. Allerdings sind die Sitze nicht ganz für meine Breite ausgelegt - beim nächsten Mal dann doch wieder nur Deckpassage :-) Vorn dudelt ein Fernseher, hinter mit vergnügt sich eine griechische Familie, die später in einer der Zwischenstop-Inseln aussteigt, mit Händispielen, Musik und lautem Telefonieren. Schlafen kann ich nicht und lese so meinen Krimi fast aus.
 
Dank der Verspätung kommen wir erst nachts um 3 Uhr in Katapola auf Amorgos an ...
 
 
Samstag, 05.05.2018
 
... wo mich meine Wirtin Maria herzlich empfängt und strammen Schrittes zur Pension führt. Diese ist nur wenige Meter vom Anleger entfernt und vom seitlichen Balkon kann ich später sowohl die Blue Star als auch die Skopelitis sehen, letztere wirklich direkt vor der Haustür. Beide Schiffe übernachten aber auf Amorgos und stechen erst um 6 Uhr wieder in See. Die Skopi höre ich gar nicht, von der Blue Star nur kurz das Gududel bei offener Klappe.
 

 
Mein Zimmerchen ist klein, aber mit einem breiten Bett, einer Art Couch (die mir als Ablage dient), ein "Schreibtisch" mit Spiegel, Kühlschrank und Geschirrregal und ein kleiner Kleiderschrank, der aber nur eine Stange und vier Bügel sein Innenleben nennt. Das Bad ist winzig und insgesamt etwa so groß wie allein die Dusche auf Naxos ...
 
Das Bett ist ordentlich und ich schlafe recht gut, es ist halb vier, als ich das Licht ausmache. Gegen 8:30 Uhr stehe ich aber schon wieder auf. Eine Dusche belebt, wenngleich es für Leute meiner Figur recht abenteuerlich ist. Naja, umfallen kann ich nicht, aber der Vorhang ist nicht sehr angenehm und wird also weggesteckt. Der Badboden schwimmt so oder so.
 
Spaziergang am Hafen ...
 
  
 
Zwei Häuser weiter gönne ich mir ein kleines Frühstück (Kaffee, Brot mit Marmelade und Honig) und dann laufe ich zu Thomas, dem Autovermieter. Wenig später starte ich auch direkt zu einem ersten Ausflug hoch nach Chora, nachdem ich noch schnell etwas Wasser, Wein und Katzenfutter gekauft habe. Am Abzweig nach Chora steht Maria, meine Wirtin, und ich nehme sie mit hoch in den Ort, wo die Familie wohnt. Ein kurzer Tankstopp (Benzin kostet hier aktuell 1,94 €/l) und schon sind wir die kurvenreiche Straße hinauf geschraubt. Sie zeigt mir noch die Apotheke, die zum Glück offen hat und wo ich etwas gegen Insektenstiche kaufe - hat mich doch gestern vermutlich auf der Fähre irgendwas gebissen?!

 
Dann erkunde ich bei strahlendem Sonnenschein und schon fast zu heißen Temperaturen den niedlichen kleinen Ort. Einiges wirkt sehr verschlafen, woanders haben Tavernen, Kafenions und Geschäfte schon offen. Die Gassen sind eng, über den weißen Häusern thront ein Kastro auf einem Fels, das aber nicht oder nur über eine sehr steile Treppe zu begehen ist. Ich bin begeistert von diesem Dorf und beschließe, ganz sicher noch einmal hochzufahren - man kommt eh auf den weiteren Wegen auf der Insel hier oben vorbei.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
 
 
 
 

 
In der Bar an der vorderen Platia am Ortseingang trinke ich einen frischgepressten Zitronensaft. Okay, ich habe "sketo" bestellt und weiß auch was das bedeutet, aber dennoch zieht es mir den Mund zusammen! Das saure Getränk ist aber sehr erfrischend und dank Eiswürfel bald auch etwas verträglicher :-) Da ich morgens vergessen habe, mich mit Sonnenschutz einzucremen, beschließe ich, keine großen Touren mehr zu machen, auch bin ich nicht wirklich ausgeschlafen. Aber ein Abstecher hinunter nach Aghia Anna (toller Blick übers Meer, wo sogar einige schwimmen) und zum Parkplatz des Klosters Chotzoviotisas (Schreibweise gemäß TerrainMaps - die Straßenschilder sehen anders aus!) muss sein. Als ich das Kloster an der Felswand so imposant und leider auch weiter oben liegen sehe, ist mir klar, da komme ich nicht hin, die Stufen liegen in der prallen Sonne und es geht ziemlich bergan - und hinterher ja wieder runter. Aber auch von hier unten ist der Blick atemberaubend schön und man muss ja nicht alles im Leben gesehen haben. Sicher gibt es noch leichter erreichbarere Klöster für mich :-)
 
  
 
  
 
Chora:
 
 
 

 
Katapola:
 
  
 

 
Zurück im Ort, gönne ich mir eine Siesta mit ein bissl Internet und Bericht schreiben.
 
Dann möchte ich eigentlich nebenan ein Eis essen gehen, aber das Lokal hat geschlossen. Da aber die Stühle draußen stehen, hoffe ich auf die nächsten Tage. Stattdessen laufe ich weiter am Hafen vorbei die Bucht entlang. Ein sehr schmaler Strand kommt noch, dann ist nach kurzer Zeit der Weg durch ein Tor und "Privat"-Schild versperrt.
 
  
 
Also kehre ich um und schwinge mich noch einmal ins Auto, um nach Ancient Minoa hochzufahren. Die Straße selber ist kein Problem, und der Fussweg sieht auch nicht so weit aus. Leider verliert sich der Pfad aber später im steilen und felsigen Gelände, und da kehre ich dann doch lieber um.
 
  
 
  
 
  
 
Ich mache mich kurz frisch und dann gehe ich zu Capetan Dimos zum Abendessen. Nur durch die Uferstraße getrennt sitzt man direkt am Hafenbecken und guckt den Skippern aufs Boot. Spannend auch die Aktion eines Seglers, mit dem Wind anzulegen. Ich sehe nachher, dass es sich um mehrere Chartersegler handelt mit überwiegend Russen an Bord.
 
  
 
  
 
Der Sonnenuntergang fällt etwas blass aus und ganz kurz nach den Fotomoment verschwindet die Sonne auch im Dunst. Es wird frisch, ich gehe mit einem Abstecher in eine Nebengasse nach Hause, wo gerade die Scopi anlegt. Sie spuckt noch einmal eine Ladung Gäste auf die Insel, auch meine Wirtin Maria steht am Straßenrand und begleitet einige Gäste in die Pension.
 
  
 
Ein Glas Wein im Zimmer, Bericht schreiben und ein bissl Internet gucken, dann bin ich platt und werde mich ins Bett begeben. Morgen will ich für die nächste Tour fit sein! Allerdings tobt draußen noch eine Bande Kinder umher und der Geräuschpegel in der Gasse ist enorm.
 
 
Sonntag, 06.05.2018
 
Früher ins Bett und später raus - so habe ich dann doch etwas ausgeschlafen. Erst gegen 10 Uhr gehe ich ins Mythos auf einen Kaffee. Das Wetter ist leicht bedeckt und scheint kühler zu sein, so nehme ich dann später auch die Jacke mit ins Auto. Wie schön für sie, so hat sie auch etwas von Amorgos gesehen, ohne dafür was tun zu müssen, denn gebraucht hab ich sie nicht!
 

 
Mein heutiges Ziel ist der Nordosten der Insel rund um Aegiali mit den beiden Bergdörfern Laghada und Tholaria. Zuerst einmal hoch nach Chora, wo die beiden Straßen der Insel abzweigen - nach links und nach rechts. Für mich geht es also links herum. Zuerst ein bissl hinauf, man hat einen wunderschönen Blick auf Chora und die Windmühlen und weiter runter bis Katapola. Dann zieht es sich durch karge Landschaft dahin, links das Meer, rechts felsige, kaum bewachsene Hänge. Ziegenland! Bäume sehe ich so gut wie gar keine.
 
  
 
Auf etwa halber Strecke gibt es einen Abzweig nach Asfondilitis. Das sagt mir nix, aber die Straße den Taleinschnitt hoch sieht nett aus und ich folge ihr. Weiter oben im Tal weiden Schafe, einige Esel stehen und warten auf ihre Reiter oder Treiber. Einfache Schäferhütten stehe hier und jede Menge Mauern teilen das karge Land. An einem Weidetor drehe ich um, nichtsahnend, dass sich hinter der nächsten Kuppe ein altes Ruinenfeld verbirgt. Ein Schäfer bietet mir noch an, das Tor zu öffnen, aber ich bedanke mich artig ... nun, beim nächsten Mal dann. Man muss sich immer noch was aufheben :-) Dennoch ist die Fahrt durch die karge Landschaft sehr reizvoll.
 
  
 
Bucht Agios Paulus vor Insel Nikouria
 
Es dauert nicht mehr lange und die Bucht von Aegiali liegt vor mir. Ich lasse den Ort aber links liegen und fahre zuerst hinauf nach Lagadha - Lekhada sagen die Straßenschilder - wie auch immer ... ein entzückendes Bergdorf will erkundet werden.
 
  
 
Am oberen Parkplatz stelle ich den Wagen ab und laufe ins Dorf durch die engen Gassen. Es gibt hier einige Tavernen und Kafenions, aber alle sind noch geschlossen bzw. öffnen nur abends, wie Kreidetafeln verkünden. So drehe ich einfach mal eine Runde um die Kirche und durchs Dorf und finde dann doch noch eine geöffnete kleine Dorftaverne, die eine nette ältere Dame betreibt. Nur Tzaziki mit etwas Brot und eine Lemonada, das reicht fürs Mittagessen.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Auf der Rückfahrt sehe ich noch einige Kirchen am Wegesrand. Auch ein ziemlich großes und geschmücktes Portal steht am Hang, dessen Zweck sich mir erst nicht erschließt - bis ich den Trampelpfad und weiter oben die Treppen entdecke, die zu einer kleinen Felsenkapelle hinaufführen. Also mit exponierten Lagen für ihre Gotteshäuser haben sie es ja, die Amorger (oder wie auch immer die Einwohner hier heißen!)
 
     
 
Auch jetzt lasse ich Aegiali noch links liegen und fahre erst einmal hinauf nach Tholaria. Auch diese Strecke ist schön zu fahren und man hat eine tolle Sicht hinunter auf die Bucht und den Ort. An einem Parkplatz ist die Fahrt zu Ende und weiter geht es wieder zu Fuß. Ich kreuze ein bissl hin und her und lande am Ende in der Taverne Panorama, die zwar eigentlich fast oben im Dorf liegt, aber leider nicht wirklich viel Aussicht zu bieten hat. Ich lasse mich auf eine Lemonada nieder, ehe es an der großen Kirche vorbei wieder zum Auto zurück geht. An vielen Stellen hat man aber wirklich die tolle Aussicht hinüber nach Laghada und runter in die Bucht.
 
  
 
     
 
Die Straßenbemalung ist, so mein Reiseführer, ein österlicher Brauch, auf alle Fälle sehr dekorativ!
 
  
 
  
 
Allerlei Viehzeugs ist unterwegs, Katzen habe ich hier oben leider keine getroffen.
 
  
 
Schließlich geht es dann endlich hinunter nach Aegiali. Ich möchte mir den zweiten Hafenort auf der Insel gern angucken, der meine Alternative gewesen wäre. Aber dann bin ich ganz zufrieden, in Katapola gelandet zu sein. In Aegiali ist der Hafenbereich nicht so schön, sondern eher zugeparkt und viele Tavernen und Shops säumen die zweite Reihe. Irgendwie touristischer und ungemütlicher. Es mag vielleicht anders sein, wenn man hier wohnt, aber mir persönlich gefällt Katapola einfach besser. Gemütlich und wahrhaftig, irgendwie.
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Einen kleinen Fotoabstecher mache ich noch hinauf nach Potamos, dann geht es wieder heimwärts nach Katapola. Die Strecke bietet wenig Abwechslung und sogar die Ziegen gucken nur aufs Meer.
 
  
 
Unterwegs bei Chora - der steht wohl auch schon länger hier ...
 

 
Zum Abendessen gehe ich ins Mythos. Das ganze Dorf ist heute auf den Beinen, es war etwas los in der Kirche, ich habe die Lautsprecher gehört, vermutlich Taufen oder ähnliches, und nun gehen alle Familien schickgemacht essen. Die Kinder toben über die Platia und ich vergnüge mich derweil mit einer netten Katze am Tisch, die nach dem Essen sogar auf meinen Schoß kommt.
 
  
 
Ich habe Mousaka gegessen und das schreit nach einem Verdauungsspaziergang. Dieser führt mich um die Bucht auf die andere Seite, wo es auch noch einige Tavernen und Bars gibt. Hier ist es aber wesentlich ruhiger und so setze ich mich für einen Absacker vor die Moon Bar und genieße den schönen Abend.
 
  
 
  
 
Auf dem Rückweg füttere ich noch die Katzenbande am Parkplatz hinter der Autovermietung, dann zieht es mich ins Zimmer und nach meinen "literarischen Pflichten" ruft auch schon das Bett. Ein schöner, ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu und ich bin neugierig auf morgen, wenn ich vor Chora rechts abbiege und den Süden erkunde.
 
 
Montag, 07.05.2018
 
Zwar werde ich kurz wach, als die Blue Star in die Bucht einfährt und mit den Ankerketten rasselt - übrigens ebenfalls erst um 3 Uhr, das scheint sich einzubürgern? - schlafe dann aber doch wieder fast bis neun und komme erst nach gemütlichem Aufstehen und Duschen um 10 Uhr außer Haus. Nach einem Cappuccino im Kafenion hier unten im Haus starte ich die Tour in den Südwesten - bei Chora einmal rechts abbiegen heute!
 
Morgens ist das Wetter sehr schön, zieht aber schnell etwas zu und während das Meer mehr oder weniger in der Sonne liegt, halten sich um die Berge hartnäckig einige Wolken. Dennoch genieße ich die Fahrt an der steilen, felsigen Küste entlang. Hinter jeder Kurve offeriert sich ein neuer, phantastischer Ausblick. Einmal hinunter nach Katapola, einmal zurück in Richtung Nordosten über die Chora.
 
  
 
Wolken und Sonnenschein wechseln ebenso schnell wie die Straße ihre Richtung. Bei einem Abstecher hinunter in die Bucht Mouros (schöne Straße, schöner Ausblick) habe ich bei meinem Erkundungsgang eine interessante Begegnung. Eine Schlange, ca. 1 m lang, sucht durch mich aufgeschreckt Zuflucht im nächsten Busch. Ich betrachte sie mit dem nötigen Respekt, habe ich doch keine Ahnung, um was für ein Tierchen es sich handelt. Vielleicht kennt sie einer meiner Leser?
 
  
 
Einige Kilometer später öffnet sich das Land, mauergesäumte Felder und Weiden beherrschen das Bild rund um Kamari und die folgenden Dörfer. Auch zahlreiche Kirchen finden sich. Es wird fast lieblich im Gegensatz zu den krassen steilen Hängen bisher und plötzlich fühle ich mich richtig wohl.
 
  
 
Doch bevor ich mich den Dörfern zuwende, möchte ich den letzten Zipfel der Insel besuchen. Auf dem Weg dahin sieht man in einer engen Bucht das Wrack der Olympia liegen. Dank meines Teleobjektives kann ich mir den Weg hinunter erstmal sparen, vielleicht später ...
 
 
 
Auf dem Rückweg liegt die Bucht dann leider im Wolkenschatten. Doch für mich ist gleich das Ende der Insel erreicht, die wunderschöne, seichte Bucht Kalotaritissa, ihr vorgelagert einige kleine Inseln. In der Bucht dümpeln einige kleine Fischerboote, ein Katamaran ankert ebenfalls und unter den Duft von Meer und Kräutern mischt sich auch der von Schiffslack, denn ein paar Männer richten ein Fischerboot am Ufer wieder her. Die Aussicht über die Bucht, die in der Sonne liegt, im Hintergrund jedoch Wolken, und von einem Hügel aus auch der Blick über das smaragdgrüne Meer - das alles ist so wunderschön. Und dazu außer den arbeitenden Männern keine Menschenseele. Ich spaziere ein bissl am Strand entlang und finde sogar einen alten Netzschwimmer für meine Sammlung :-)
 
  
 
  
 

 
Nur schwer löse ich mich von der schönen Gegend, mit dem Gedanken, vielleicht morgen noch einmal herzukommen? ... dann zieht es mich zurück und nach einem Abstecher hinunter zur Paradies Bucht kehre ich in die kleine Taverne T'Apenemo ein, die mir schon auf dem Hinweg aufgefallen war.
 
  
 
  
 

 
Der Griechische Salat schmeckt sehr lecker und dazu gibt es geröstetes Brot mit Öl und Salz. So
gestärkt kann ich die Rückfahrt antreten und noch einige schöne Fotostops machen, ehe ich nach kurzer Zeit das Dorf Vroutsi erreiche. Hier parke ich an der Kirche und starte einen Rundgang, sehe dann den Anfang eines Wanderweges, der recht gemütlich Richtung eines alten Kastros und einer Kirche durch die Natur führt. Ich folge ihm einige hundert Meter, entdecke viele Drachenwurze und genieße die schöne Natur - bis es plötzlich aus den dunklen Wolken anfängt zu regnen. Nicht viel und eigentlich viel zu wenig, denn das Land braucht es, doch ich beschließe lieber umzukehren, zumal der Wind ohne Sonne schnelll frisch wird.
 
  
 
  
 
Im Dorf an der Kirche beoabachte ich eine Spatzenfamilie, die es sich komfortabel mit Stromanschluss eingerichtet hat :-)
 
  
 
Und eine merkwürdige Tür sehe ich auch - wer findet den Fehler? ;-)
 

 
Nun geht es wieder zurück nach Chora mit einem kleinen Abstecher zu einem Kloster, das jedoch gerade über die Mittagszeit geschlossen ist. Nur einige Klosterkatzen lassen es sich im Hof gut ergehen.
 
  
 

Dann taucht auch schon Chora vor mir auf und ich lasse noch das Panorama der Küste auf mich wirken. In Chora genehmige ich mir ein Eis aus dem Minimarkt, bevor ich wieder hinunter nach Katapola fahre.
 
  
 
Unten kurve ich noch ein bisschen durch die Gegend, finde auch den Garten und Verkauf von Amorgos
Organic, aber habe für die angebotenen Produkte mangels Mitnahmemöglichkeit leider keine Verwendung.
 
  
 

 
Und an der Straßenecke hole ich mir im Supermarkt noch etwas zu trinken, ehe es dann aufs Zimmer zur Siesta geht. So kann ich auch mal den Bericht schreiben und muss nicht bis in den späten Abend am Läppi hocken.

  
 
Zum Abend kommt ein kühler Wind auf und entgegen meines Planes, um die Bucht zum Abendessen zu laufen, bleibe ich hier und kehre in die Taverne Corner ein. Von dort lässt sich sogar noch ein Hauch Sonnenuntergang erspähen, und auch die Ankunft der Skopi ist nicht zu übersehen.
 
  
 
Ich genehmige mir heute eine Pizza, die hier sehr gut schmeckt, aber leider viel zu groß ist. Da das kein geeignetes Katzenfutter ist, kaufe ich im Supermarkt nebenan noch etwas TroFu, was dann die Müllplatzmietzen bekommen. Es werden aber immer mehr ... so laufe ich ich zum nächsten Minimarkt und hole nochmal 2 kg, das reicht dann wenigstens bis morgen. Anschließend bummele ich noch eine Runde durchs Dorf und entdecke in einer Nebengasse die Kirche, die wohl gestern der Austragungsort für die Feierlichkeiten war. Auch in der Gasse treffe ich noch ein paar Katzen, die das Futter im Beutel wohl erahnen, jedenfalls komm ich mir bald wieder Katzenfänger von Katapola vor :-)
 
  
 
Nun ist es heute aber mal Zeit, früher ins Bett zu gehen, morgen ist schon mein letzter Tag auf Amorgós, viel zu schnell vergeht die Zeit ....
 
 
Dienstag, 08.05.2018
 
Der Morgen scheint etwas bewölkt zu sein, doch als ich mich dann endlich aus dem Bett schäle, scheint die Sonne und einige Wolken dekorieren den Himmel. Nach einem Kaffee im Mythos überlege ich, was ich heute noch so anstelle. Das wichtigste habe ich gesehen, auf eine größere Fahrt habe ich keine Lust, so spaziere ich erstmal ein bissl durch den Ort. Die schöne Kirche von gestern Abend kann ich nicht fotografieren, da die ganze Gasse mit Baumaterial zugestellt ist. Auch hier wird noch viel gebaut und gewerkelt für die neue Saison. In der "Einkaufsgasse" kaufe ich mir im Buchladen einen Magneten von Amorgós. Einer muss sein!
 

 
  

Dann fahre ich hinauf in die Chora und schlendere durch die Gassen, entdecke einge Ecken, wo ich am Samstag noch nicht war. Und ja, ich mache den "Fehler" und gehe in einen der schönen Läden mit vielen schönen handgemachten Dingen ... und hab dann doch beim Rausgehen ein Tütchen in der Hand :-)
 
  
 
     
 
  
 
  
 
So beschaulich kann eine Polizeiwache sein!
 
Sonne und Wolken wechseln sich ab und zaubern so eine besondere Stimmung, mal heiter, mal leicht bedrohlich, jedenfalls interessant für Fotografen. Ich setze mich in eine der kleinen Tavernen, es haben noch nicht viele geöffnet, und trinke einen frisch gepressten Zitronensaft. Dieser hier ist mit kleingehackter Minze und zerstoßenem Eis zubereitet und megalecker!
 
  
 
  
 
Vom Parkplatz aus beobachte ich dann, wie ein Hubschrauber auf "Amorgós International" landet - ein kleiner Hügel gegenüber Chora. Mehrere Personen mit Koffern entsteigen dem Fluggerät und werden von einem Hotelbus abgeholt. So kann man natürlich auch anreisen (wenn man das nötige Kleingeld hat!). Ich hingegen fahre noch einmal hinunter nach Aghia Anna, einfach ein bisschen aufs Meer gucken.
 
  
 
Irgendwann geht es zurück nach Katapola, ich biege mal in den nördlichen Teil der Bucht ab und laufe hinter bis zu den Tavernen. Einiges scheint geschlossen zu sein, aber im Karamel sitzen schon Gäste (witzigerweise das gleiche französische Pärchen wie in Chora) und ich setze mich ebenfalls an einen Tisch direkt am Wasser. Gegenüber sehe ich nun die Hafenfront mit meiner Pension liegen, ein schöner Blick.
 
  
 
  
 
  
 
Ich stelle fest, dass es hinter den Tavernen noch weiter geht, und fahre noch ein Stück durch das Dorf, die Straße ist mehr als eng und ich staune immer wieder, wie z.B. Baumaschinen hier durch manövriert werden. Hinter den Häusern belohnt der Blick über den Friedhof und die Bucht nach der engen Passage. Hier möchte man gern begraben liegen (wenn es sich schon nicht vermeiden lässt)!
 
  
 
  
 
  
 
Schließlich fahre ich wieder hinüber und gehe in mein Zimmer. Friedlich liegt der kleine Platz und der Eingang zur Pension (lila Tür) in der Sonne. Bald ist es mit der Ruhe vorbei, ankerkettenrasselnd kündigt sich die Scopi an und bringt neue Gäste auf die Insel. Auch meine Wirtin steht wieder mit dem Schild an der Straße, doch heute sind keine neuen Gäste für sie dabei.
 
  
 
Ich packe schon mal einen Teil meiner Sachen zusammen, denn morgen früh gehts ja schon weiter. Doch dann gehe ich zum Essen raus und spaziere noch einmal die Hafenkante entlang. Die Wolken haben sich verzogen und der Himmel ist strahlend blau - vielleicht wirds ja doch noch was mit dem Sonnenuntergang?
 
  
 
Zum Essen kehre ich noch einmal bei Capetan Dimos ein. Das war ganz lecker und man sitzt schön an der Straße zum Gucken.
 
  
 
Diesmal ordere ich zum Ndakos noch Kapern dazu - einfach perfekt! Die "Kugeln" im Vordergrund sind Knoblauchbrot - mal ganz anders zubereitet und sehr lecker! Nach dem Essen geht es ein Stück weiter zum Sonnenuntergang. Ich genieße den Blick aufs Meer, das leise gegen das Ufer plätschert, und so langsam senkt sich auch die Sonne zum Horizont, um dann allerdings in einigen Wolken dort zu verschwinden.
 
 
 
Ich laufe noch kurz ins Hotel und hole den restlichen Sack Katzenfutter, dann beglücke ich die Katzen und sogar zwei Enten oder Gänse mit dem Trockenfutter. Hoffentlich finden sich andere Tierfreunde, die sie demnächst versorgen.
 
  
 
  

 
Der Abend geht wunderschön zu Ende und ich genieße den Rest auf dem Balkon, ehe ich doch mal früher ins Bett gehe - kurz vor 5 klingelt ja mein Wecker, sicher ist sicher!
 
Amorgós hat mir sehr gefallen und ich komme gewiss wieder, hier kann man wunderbar entspannen und gerade in Katapola und der Pension Amorgos bei Maria fühle ich mich sehr wohl!
 
So, der nächste Bericht wird dann morgen wieder aus Naxos kommen ...
 
 
Mittwoch, 09.05.2018
 
Die Nacht war kurz. Erst gegen Mitternacht das Licht ausgemacht, schlecht geschlafen, um 3:45 Uhr kommt die Blue Star rein, um 4:45 Uhr klingelt mein Wecker ... dennoch springe ich quasi sofort aus dem Bett und mache mich fertig. Kurz nach halb sechs laufe ich die paar Meter rüber zum Anleger. Einzeln oder zu zweit gehen die Passagiere an Bord - strömen wäre wirklich der falsche Ausdruck. Ich entdecke ein paar bekannte Gesichter der letzten Tage: Da ist ein älteres Ehepaar, ich tippe auf Engländer. Sie klein, eher rundlich und das wuschlige graue Haar hochgesteckt, in Schlabberhosen, Shirt und Outdoorweste, immer die kleine Kamera in der Hand und an Bord (wie vorher schon in Katapola) ständig in Bewegung. Er, schlank und hochgewachsen, Typ Geschichtslehrer in Jeans und Sacko, die Hände in den Hosentaschen (falls nichts getragen werden muss), steht einen halben Schritt neben, halb hinter ihr und guckt, als ginge ihn das alles nix an. Beim zweiten Pärchen ist er der stämmigere, sitzt meist und liest im Reiseführer, sie sehr schlank und mit spitzem Gesicht, aus dem nur die Nase herausguckt - der Rest ist mit einem dicken Schal gegen die kühle Morgenbrise eingewickelt. On parle francais - definitiv Franzosen.
 
Neben den Studien meiner Mitreisenden widme ich meine Aufmerksamkeit aber den Abfahrtsaktivitäten der Blue Star Paros, zeitgleich legt auch die Express Skopelitis ab und die Morgendämmerung zieht über die Bucht von Katapola. Und dann lassen wir sie erst langsam, dann immer zügiger hinter uns ... adieu Du schöne Insel, ich komme bestimmt wieder!
 
Weiter draußen auf See steigt dann die Sonne im blutroten Himmel hinter einem Berg hervor .... traumhaft.
Im weiteren Verlauf steuert die BS Paros die Inseln Koufonisia, Schinoussa und Iraklia an, ehe es an Paros vorbei zum Hafen auf Naxos geht. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich!
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
 
Da bin ich also wieder .... drei Stunden dauerte die Fahrt, das Meer glatt wie gehämmert, angenehm, aber von der Länge her ausreichend. Die Skopelitis braucht für die Strecke etwa das doppelte, steuert allerdings auch Aegiali auf Amorgós noch an. Ich freue mich, als ich am Anleger Thodoris sehe, keine fünf Minuten später sind wir in der Pension Sofi. Diesmal habe ich ein Zimmer in der mittleren Etage, aber bevor ich es beziehe, gibt es Kaffee, Kuchen und Obst in der Rezeption. Dabei plaudern wir ein bisschen und ich erzähle von Amorgós.
 
Nachdem ich meine Sachen ausgepackt habe (und feststelle, habe irgendwie doch zu viel dabei :-) ), laufe ich in die Chora und hinunter an die Paralia, wo ich bei Irini's eine Kleinigkeit esse. Dann kaufe ich im Supermarkt Pantelias ein paar Drinks und Knabberei für abends. Wasser brauche ich zum Glück nicht schleppen, es gibt einen Wasserhahn an der Straße, direkt von der Quelle, und im Zimmer steht eine Glasflasche zum Abfüllen.
 
       
 
   
 
An dem Punkt ist für heute erstmal Siesta angesagt, ein bissl faul rumlümmeln und lesen, auch mal die Augen zu machen, später Duschen und dann sehen wir weiter!
 
Der weitere Bericht wird dann auf Seite 2 zu finden sein .... *klick*



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